- 3245 - 1311. Dezember 28. Haynovia (Hainau). V kal. Jan. 1311. Bolezlaus und Wlodizlaus, Herzöge von Schlesien, Herren von Brieg und Liegnitz, bekennen, dass Martin gen. Budzywoy das Erbrecht auf eine Badstube und das officium vegeticum, was auf deutsch schrothampt genannt wird, welche Stube und Amt weiland Martin vom Grossvater und Vater seiner Frau Lussa her besass und dieser als Leibgedinge auf Lebenszeit mit der Bestimmung geschenkt hatte, dass beides nach ihrem Tode an die Herzöge zurückfalle, von ihnen erkauft hat, und dass Martin Budewoj sich mit der Lussa, welche in zweiter Ehe von ihrem Gemahl Schiplo Kinder erhalten, um diese Erben nicht aus der Erbschaft zu vertreiben, dahin geeinigt, dass Lussa und ihre Erben dem Martin Budewoj und seinen Erben jährlich 7 1/2 M. königliche Groschen zu geben versprochen haben, wofür sie die Stube und das Amt für immer erblich besitzen werden. Von diesen jährlichen 7 1/2 M. hat nun Martin genannt Budzywoy mit Zustimmung seiner Brüder in der Herzöge Gegenwart 7 M. in zwei Terminen von Lussa und deren Nachfolgern zahlbar dem Abt Rudolf und dem Marienkloster in Lubes (Leubus) für immer geschenkt. Z.: Albert Barth, Albert Abscachs (Abschatz), Heinrich v. Silicz (Seidlitz), Johann Csamborii, Stephan v. Parchowicz, Johann Curzbok und Gerhard herzogl. Hofnotar. Aus dem Or. im Liegnitzer Stadtavch. No. 10 abgedr. bei Schirrmacher Urkundenbuch der Stadt Liegnitz S. 22. wo auch über die Siegel der beiden Herzöge und das verloren gegangene Buzywoy's zu vergleichen. Diese Urk. ist nicht in das Jahr 1310 zu setzen, wenn gleich sonst das Jahr mit Weihnachten zu beginnen pflegte, sondern gehört ins Jahr 1311, wie aus der Titulatur der beiden Herzöge erhellt, welche sie erst nach der Theilung (zwischen 13. Okt. bis 4. Nov. 1311) angenommen haben können. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke. |